Rolands Kaņeps (1925, Riga – 2011, New York) ist nicht nur ein herausragender Maler, sondern auch ein anspruchsvoller Kenner und Sammler von Antiquitäten. Kaņeps' künstlerischer Werdegang ist außergewöhnlich. Obwohl er seine Ausbildung in der Tradition der lettischen Kunstakademie begann, verfolgte er keine höhere Kunstausbildung und entwickelte seine individuelle Handschrift, indem er von den Altmeistern lernte.
Der Zweite Weltkrieg veränderte das Leben von Rolands Kaņeps radikal und 1949 verschlug es ihn nach New York. In diesem Epizentrum der Kunst lebend, bleibt Kaņeps den Kunstbewegungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gegenüber eher gleichgültig. Auch seine Bilder passten nicht wirklich in die lettische Kunstszene im Exil und entsprachen nicht den dort gepflegten Vorstellungen von lettischer Identität.
Rolands Kaņeps war fasziniert vom Umfang der Kunst der Renaissance, von der symbolischen Komplexität der Allegorien und der Eleganz des manieristischen Stils. Eine der Fragen, die in Kaņeps' Kunst aufgeworfen werden, ist das sinnlose Leiden, das der Mensch dem Menschen zufügt.