Aufführung "Leopoldstadt"

Die Leopoldstadt ist das jüdische Viertel von Wien. Es ist ein blühendes Viertel am Ende des Jahres 1899, als sich eine neue Ära ankündigt und eine große Familie jüdischer Intellektueller, die in Österreich-Ungarn lebt, zu einem festlichen Abendessen zusammenkommt. Die neue Ära droht, die Ordnung der Dinge zu verändern. Ein Teil der Familie wird bei den Pogromen der Kristallnacht umkommen, andere werden ins Konzentrationslager in Polen gebracht, andere ins Ghetto von Riga, wieder andere sterben auf Todesmärschen auf dem Weg von einem Lager zum anderen.

Einst lebten in der Leopoldstadt und anderen Wiener Stadtteilen Menschen, die die gesamte Wahrnehmung der Wirklichkeit durch die Menschheit verändern sollten – von der Psychoanalyse bis zu den Wirtschaftstheorien. Auch die einflussreichste Avantgarde in Kunst und Musik des 20. Jahrhunderts wurde hier von Künstlern jüdischer Herkunft geschaffen. Eine tragische Ironie ist, dass Adolf Hitler seine Jugend in Wien verbrachte, während Riga, das Baltikum, Polen und die Ukraine für viele Juden zur Endstation ihres schweren Schicksals wurden.

"Leopoldstadt" stellt mutig die Frage, was es bedeutet, anders zu sein – ein Fremder unter Fremden, nicht nur in den eigenen Augen, sondern auch in den Augen der anderen. Er stellt Fragen zur Geschichte – wie bewahrt man seine Wurzeln, wie schützt man sein Selbstvertrauen, wie überlebt man als kleine Nation, wenn die Welt verrückt wird?

Aufführung in lettischer Sprache mit englischer Übersetzung in Untertiteln.

Der Autor - Tom Stopard
Der Regisseur - John Malkovich

  • 09 Mai 19:00
  • 30 Mai 19:00
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