
Die Ausstellung vereint Werke von sechs Studenten der Malereiabteilung der Lettischen Kunstakademie, in denen das Körperbild zum Träger von Ideen und Geschichten wird – sowohl für die persönliche Selbstreflexion als auch für den Dialog mit der Außenwelt.
Bekanntlich kümmert sich die Pharmazie um die Erhaltung und Wiederherstellung der körperlichen Gesundheit, während die Kunst sich im Wesentlichen mit dem geistigen und emotionalen Körper befasst. Emotionen – Freude, Angst, Traurigkeit oder "Schmetterlinge im Bauch" – sind ebenso körperliche wie psychische Prozesse. Werden diese Reaktionen unterdrückt, wirkt sich dies auch auf die körperliche Gesundheit aus, weshalb beide Bereiche, obwohl sie unterschiedlich sind, durch die Sorge um das allgemeine Wohlbefinden des Menschen verbunden sind.
Die Ausstellung zeigt Werke von drei Erstsemestern und drei Künstlern, die gerade ihr Masterstudium abgeschlossen haben, in denen sich der Anfang und das Ende des Studienzyklus begegnen. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine von Kristians Brekte, dem Leiter der Abteilung für Malerei, bemalte Replik einer antiken Skulptur, die die klassische Form in eine moderne Interpretation verwandelt und zu einem symbolischen Zeichen des Übergangs zwischen Tradition und Innovation wird.
Dieses unveränderliche Interesse am Körper in der Kunst besteht bereits seit Tausenden von Jahren – von Höhlenmalereien und klassischen Idealen bis hin zu den fragmentierten oder konzeptuellen Formen der Gegenwart. Die Lettische Kunstakademie setzt die Tradition des akademischen Zeichnens fort, die in Europa immer seltener wird, und die figurative Malerei ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des Studiums.
Die Ausstellung ist eine visuell und emotional vielschichtige Geschichte über die Zyklizität des menschlichen Lebens. Der große Rhythmus von Leben und Tod spiegelt sich neben den kleineren Zyklen wider – den Zyklen des Studiums, der beruflichen Entwicklung und der persönlichen Veränderung. Der Körper ist in diesen Prozessen ein unveränderlicher Begleiter – das ursprünglichste Instrument, um die Welt zu erleben, das sich gleichzeitig verändert und die Spuren seiner Erfahrungen bewahrt.
Künstler der Ausstellung: Kristians Brekte, Jānis Grāvītis, Dārta Grīsle, Aleksandrs Isupovs, Gunta Lante, Anastasija Sirotska, Paula Viļuma.
Kuratorin: Ieva Stalšene