
Nach dem Tod ihres Vaters räumen die Geschwister das Haus ihrer Familie aus. Auf dem Dachboden stoßen sie auf ein verstaubtes Gemälde – eine Stadtansicht von Wien aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die Signatur des Künstlers ist kaum lesbar, aber die Technik lässt erkennen, dass es sich um einen Amateurmaler handelt und das Werk kaum künstlerischen Wert hat. Bei näherer Betrachtung der Signatur kommt jedoch eine schockierende Tatsache zum Vorschein: Es wurde von einer berüchtigten Persönlichkeit in ihrer Jugend gemalt, jemandem, ohne den das vergangene Jahrhundert in der Weltgeschichte völlig anders verlaufen wäre. Plötzlich wird aus einem einst wertlosen Straßenbild eines unbekannten Malers ein einzigartiges Kunstobjekt im Wert von Tausenden. Die zuvor harmonische Familie ist sich über das Schicksal des Gemäldes uneinig, und unkontrollierbare Leidenschaften kochen hoch und eskalieren zu einer schwarzen Komödie.
Die Ausstellung stellt eine ethisch und moralisch heikle Frage: Dürfen diejenigen, die unter faschistischen Regimes gelitten haben, vom berüchtigten Erbe der Ideologen profitieren?
Autor - Marius von Mayenburg
Regisseur - Toms Treinis
Aufführung in lettischer Sprache mit englischer Übersetzung in Untertiteln.