Das Leben ist die einzige Wette, um die es sich zu spielen lohnt, sagt Brand, der junge Idealist, der von Henrik Ibsen geschaffene Pfarrer. In der neuen Fassung des Stücks ist Brand nicht mehr nur ein Geistlicher, sondern ein Prophet einer neuen Zeit und einer neuen Denkweise. Und er ist eine Frau. In einer neuen, modernen Übersetzung und einer speziellen Bearbeitung für diese Produktion kehrt Brand auf die Bühne des Daile-Theaters zurück und knüpft gleichzeitig an die legendäre Inszenierung von 1975 an.
Die Inszenierung von "Brand" des Daile-Theaters und des Regisseurs Arnolds Liniņš ist legendär und gehört zum lettischen Kulturkanon. Sie verschmolz das Mögliche mit dem scheinbar Unmöglichen in der Theaterpraxis jener Zeit und erreichte mit radikal strengen Mitteln eine verblüffende emotionale Aufladung. Die Titelrolle wurde von den Daile-Schauspielern Juris Strenga und Harijs Liepiņš gespielt, die als Doppelgänger auftraten. Die stärksten Strömungen der Kunst jener Zeit flossen in die Gestaltung einer Aufführung ein: Neben Arnolds Liniņš gehörten sein Assistent Kārlis Auškāps, der unnachahmliche Bühnenbildner Ilmārs Blumbergs, der Bewegungsregisseur Modris Tenisons und der Komponist Raimonds Pauls zum kreativen Team. Theaterwissenschaftler sind sich sicher, dass die Inszenierung der Höhepunkt des lettischen Theaters ist - manche sagen, des europäischen Theaters.
Aufführung in lettischer Sprache mit englischer Übersetzung in Untertiteln.
Autor - Henrik Ibsen
Regisseur - Viesturs Kairišs